Nachfolgend einige Fragen, die uns häufig im Beratungskontext gestellt werden:
Kurz gesagt: Sehr viel!
Dazu muss man wissen, dass Wissenschaft die originäre Aufgabe hat, „wahre“ beziehungsweise gültige Aussagen über Beziehungen zwischen empirischen Phänomenen abzuleiten. Im Gegensatz zu Alltagstheorien, die jeder von uns im täglichen Leben nutzt, dient die Wissenschaft dazu, komplexere Probleme zu lösen. Sie zielt darauf ab, über rein subjektive Meinungen und Vermutungen hinaus zu objektiven Urteilen zu kommen.
Diese Objektivität kann die sog. „Bauchpsychologie“ nicht gewährleisten, weil sie auf schnelle und einfache Entscheidungen im täglichen Handeln ausgerichtet ist. Die Kehrseite dieser mangelnden Objektivität ist die mitunter große Fehleranfälligkeit. Diese Erfahrung hat so gut wie jeder Mensch schon einmal gemacht, wenn er im Nachhinein seine Meinung zu einem ursprünglich anders beurteilten Sachverhalt revidieren musste.
Manchmal geht damit Erstaunen und Verwunderung einher, da das sog. Bauchgefühl sehr getäuscht hat. Gerade in Bezug auf die Personalauswahl kann es dann zu folgenschweren Fehleinschätzungen kommen, da der vermeintlich gute Kandidat sich im späteren Berufsalltag nicht bewährt. Damit sind nicht nur hohe Kosten, sondern auch viel Zeit und Engagement seitens der Unternehmensleitung verbunden.
Wissenschaftlich fundierte Tests, deren Gütekriterien tausendfach überprüft wurden, können hier Abhilfe schaffen und somit Ihren Anforderungen als Unternehmer und auch denen des Kandidaten gerecht werden, der so die Chance bekommt, seine Stärken und Schwächen zu erkennen, um eine für ihn passende Stelle zu finden.
Diesem Vorurteil sind wir schon des Öfteren begegnet. Dazu muss man wissen, dass Psychologie nicht gleich Psychologie ist. Genauso wie auch ein Mediziner nicht wie der andere ist. Es gibt viele Spezialisierungen, die den unterschiedlichsten Anforderungen gerecht werden.
Grundsätzlich beschäftigen sich Wirtschafts- und Arbeitspsychologen mit den Anforderungen der Berufs- und Arbeitswelt und helfen dabei, die Arbeit menschengerechter zum Vorteil des Unternehmens und der Mitarbeiter zu gestalten. Die Zielgruppe ist dabei nicht psychisch erkrankt, sondern sucht bei Fragen Hilfe, die mit Personalführung oder der Organisationsentwicklung zu tun haben.
Ein sog. klinischer Psychologe, der in der Regel noch eine zusätzliche psychotherapeutische Ausbildung absolviert hat, beschäftigt sich in der Tat mit psychischen Störungen. Herr Falk hat zwar einen langjährigen psychotherapeutischen Hintergrund, ist aber in seinen wirtschaftspsychologischen Arbeitsbereichen nicht therapeutisch tätig, obwohl dieses Wissen auch viele Vorteile beim Erkennen psychischer Störungen erlaubt. Dies kann auch im Unternehmenskontext manchmal sehr wichtig sein, wenn es darum geht, gefährdete Mitarbeiter zu schützen und geeignete Therapieansätze zu empfehlen.
Wenn Sie sich rein auf Ihr Bauchgefühl verlassen und dem Kandidaten den Vorzug geben, der „beim Golfspielen“ einen so guten und netten Eindruck bei Ihnen hinterlassen hat, kann das schnell zu einer Fehlentscheidung führen, die Sie später nicht nur menschlich, sondern auch finanziell bereuen. Damit ist nicht gesagt, dass ein Psychologe Ihnen die Gewähr für eine 100%-ig richtige Entscheidung für einen geeigneten Kandidaten geben kann. Aber er hilft Ihnen dabei, Ihre Entscheidungen deutlich objektiver und weniger fehleranfällig zu machen.
Dies gilt auch für andere Bereiche der Unternehmensführung, wie z. B. Streitigkeiten, die viel Energie erfordern und auch Geld kosten, da die betroffenen Mitarbeiter sich nicht mehr voll auf ihre Arbeit konzentrieren können und damit Leistungseinbußen hinnehmen müssen. Wenn Streitigkeiten mitunter monatelang unter Mitarbeiten schwelen, kann das schnell sehr teuer werden. Bei besonders sensiblen Aufgabenbereichen von Key-Account-Managern, die Ihre Kunden nicht mehr konzentriert betreuen können und dadurch Aufträge verlieren, können die Auswirkungen auf die wirtschaftliche Situation eines Unternehmens sogar dramatisch sein. Das fatale daran ist, dass man als Unternehmer nur Vermutungen anstellen kann, woher die geringere Performance kommt, da die Ursache nicht unbedingt sofort ins Auge springt.
Mangels psychologischer oder mediativer Ausbildung können dann solche Probleme nicht „mal eben schnell“ durch den Personalverantwortlichen aus der Welt geschafft werden. Eine Mediation oder ein gezieltes Coaching kann aber unserer Erfahrung nach in nahezu 90 % aller Fälle zu einer einvernehmlichen Lösung verhelfen, die nicht nur viel Geld, sondern auch Nerven spart.
Letztlich ist die Investition in einen ausgebildeten Psychologen oder Mediator daher eine Vernunftsentscheidung, die dem betriebswirtschaftlichen Nutzen-Aufwands-Gedanken zugrunde liegt. Nicht mehr und nicht weniger.